Kompetenzorientierte Lehrpläne

Pressemitteilung

Kurze Stellungnahme zu den „kompetenzorientierten Lehrplänen“ am Beispiel des Faches „Biologie“

Lehrer stehen den kompetenzorientierten Lehrplänen weiterhin kritisch gegenüber

Das Erlangen von Kompetenzen ist sehr wichtig, doch Kompetenzen bilden nur die äußere Hülle, während das Faktenwissen und die Bildung den Kern darstellen.

In den Lehrplänen werden Kompetenzen stark hervorgehoben, die ein Schüler erreichen soll, gleichzeitig sind die grundlegenden Wissensbestände erheblich reduziert und zum Teil in das Ermessen des Fachlehrers gelegt. Damit ist nicht mehr sichergestellt, dass jeder Schüler den gleichen Wissensstand erreicht. Ein Schulwechsel mit abschließenden Prüfungen kann für Schüler dadurch noch komplizierter werden. Durch das Vermitteln von Kompetenzen will man erreichen, dass der Frontalunterricht weiter zurückgedrängt wird. Andere Unterrichtsmethoden sind aber nur mit größerem finanziellen und zeitlichen Aufwand zu leisten. Die Klassenstärke für eine erfolgreiche Arbeit bei Kompetenzorientierung darf höchstens zwanzig Schüler betragen, möglichst noch weniger, ansonsten kann der Lehrer keine Einzelbetreuung während der Arbeitsphase gewährleisten.

Fazit: Die Lehrer sind immer noch verunsichert, denn es fehlen die finanziellen Mittel und Rahmenbedingungen, wie ausreichende Raumkapazität und kleine Klassenfrequenzen für einen durchgehend kompetenzorientierten Unterricht.

Die grundlegenden Wissensbestände laufen in den neuen Lehrplänen Gefahr, hinter den Kompetenzbereichen zurückzustehen. Sie sollten aber einen mindestens gleichwertigen Rang einnehmen.

Claudia Diepenbrock
Landesvorsitzende Sekundarschullehrerverband

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