Folgende bildungspolitische Forderungen stehen aktuell auf der Agenda des SLV Sachsen- Anhalt:
1. Schulsozialarbeit
Der SLV Sachsen-Anhalt ist erst vor Kurzem dem „ Aktionsbündnis Schulsozialarbeit“ beigetreten. Mit unserer Mitwirkung wollen wir einen aktiven Beitrag zum langfristigen Erhalt und Ausbau der Schulsozialarbeit in Sachsen- Anhalt leisten, da nach unserer Überzeugung Schulsozialarbeit einen wertvollen und vor allem frühzeitigen und damit weitgehend präventiven Beitrag zur Bildung und Erziehung am Standort Schule leistet. Der SLV setzt sich hier für den Erhalt der Schulsozialarbeit an allen Schulen unseres Bundeslandes ein und gleichzeitig für sichere Arbeitsverträge der SchulsozialarbeiterInnen.
2. Quer- und Seiteneinsteiger
Der SLV fordert weiterhin eine fundierte universitäre Ausbildung aller zukünftigen Pädagogen und Pädagoginnen und die entsprechende sich anschließende Ausbildungszeit im Referendariat. Die sehr verbreitete Praxis der Einstellung von Quer-und Seiteneinsteigern sehen wir zwar momentan als Notwendigkeit an, sollte aber in Zukunft keinesfalls auf Kosten der universitären Lehramtsausbildung erfolgen.
3. Lehramtsstudium
Bereits seit mehreren Jahren fordert der SLV eine engere Verknüpfung der theoretischen Lehramtsausbildung mit den praktischen Erfordernissen des Lehreralltages. Mit großer Freude begrüßt deshalb der SLV einen neuen dualen Modellstudiengang („Anwärtermodell“) an der Otto- von-Guericke Universität in Magdeburg, wo bereits im ersten Semester der Praxisanteil sehr stark ausprägt wurde. Diese neue Herangehensweise in der Lehramtsausbildung würde bestimmt bundesweit ein Erfolg werden.
4. Migrantenbeschulung
In Sachsen-Anhalt stöhnen die unterrichtenden LehrerInnen über die immer größere Anzahl von SchülerInnen pro Klasse. Dieses immer stärkere Anwachsen der Schülerzahlen ist hauptsächlich durch die immer höhere Anzahl von Schülerinnen mit Migrationshintergrund verbunden. Leider kann die Mehrzahl der neu hinzukommenden Migranten fast ausschließlich kein Deutsch sprechen. Deshalb wäre es sinnvoll, dass die Schülerinnen mit Migrationshintergrund zunächst elementare Kenntnisse in der deutschen Sprache vermittelt bekommen würden und erst dann in die Klassen mit Regelunterricht aufgenommen werden.
5. Vorgriffsstunde
Die Landesregierung von Sachsen-Anhalt hatte bereits im Januar 2023 die Einführung einer zusätzlichen Pflichtstunde („Vorgriffsstunde“) für alle Lehrkräfte festgelegt. Seit diesem Zeitpunkt arbeiten die Lehrkräfte an den Sekundarschulen mit einer Pflichtstundenzahl von 26 Wochenstunden. Der SLV fordert nach wie vor die sofortige Abschaffung dieser willkürlich festgelegten Zusatzstunde und eine überschaubare Abrechnung bzw. Bezahlung der bisher geleisteten Stunden.