Sekundarschullehrerverband kritisiert neue Ausbildungsverordnung für Lehramtsanwärter

Am 12. Dezember 2011 fand in Halle im Landesinstitut für Schulqualität und Lehrerbildung (LISA) die feierliche Zeugnisausgabe und Verabschiedung der Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst für alle vier Schulformen statt.

Im Rahmen dieser Veranstaltung überreichten Absolventen Herrn Kultusminister Dorgeloh einen offenen Brief, in dem Kritik an der bestehenden Ausbildung geübt wurde.

Der Sekundarschullehrerverband kann diese Aktion nur unterstützen und seinerseits ebenfalls Kritik an der neuen Ausbildungsverordnung, die seit April 2011 in Kraft ist, üben.

Lehramtsanwärter und Lehrer sehen eine Überarbeitung in folgenden Punkten als notwendig an:

Durch die Verkürzung der Ausbildungszeit von 24 auf 16 Monate stehen sowohl die Lehramtsanwärter als auch ihre Ausbilder, die Fachseminarleiter, unter erheblichem Zeit- und Leistungsdruck.

Der Zeitpunkt für die Einstellung in den Schuldienst, April oder September weicht vom Schuljahresbeginn ab und ist sowohl für die Ausbildungsschulen, als auch für die Lehramtsanwärter denkbar ungeeignet.

Zwei bis drei Unterrichtsbesuche durch Fach- oder Hauptseminarleiter pro Fachseminar sind zu wenig, um den Lehramtsanwärter in seiner beruflichen Entwicklung zu fördern.

Bei Stundenhospitationen und bewerteten Unterrichtsbesuchen ist für die Fachseminarleiter ein zu großer bürokratischer Aufwand zu leisten, der das Beratungsgespräch unnötig verlängert.

An Ausbildungsschulen muss die Personaldecke verstärkt werden, damit die Betreuung der Lehramtsanwärter auch im Krankheitsfall der Mentoren gewährleistet bleibt.

In den Fachseminaren ist eine differenzierte und individuelle Förderung schwierig, weil hier sowohl Neueinsteiger als auch Lehramtsanwärter in der Prüfungsphase ausgebildet werden.

Merseburg, 17.12.2011 Claudia Diepenbrock, Landesvorsitzende

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